Warum zittern Hunde

Warum zittern Hunde?

Menschen zittern, wenn ihnen kalt ist, wenn sie aufgeregt oder nervös sind oder wenn sie Angst haben. Hunde sind uns da sehr ähnlich. Wenn dein Hund zittert, machst du dir verständlicherweise erst mal Sorgen um seine Gesundheit, vor allem, wenn das Zittern und Bibbern häufiger auftritt.

Die Ursachen für diese körperliche Reaktion sind allerdings vielfältig und oftmals nicht weiter dramatisch. Es muss nicht gleich eine ernste Krankheit dahinterstecken, kann aber. Daher ist es wichtig, herauszufinden, woher das Zittern kommt, auch wenn das nicht immer ganz leicht ist. In diesem Artikel erhältst du deshalb ausführliche Informationen zum Thema „Zittern beim Hund“.

Inhalt: Warum zittern Hunde

Der Hund friert - Zittern vor Kälte

Gerade im Winter können niedrige Temperaturen dazu führen, dass dein Hund am ganzen Körper zittert, ihm ist kalt. Wie beim fröstelnden Menschen auch, steigt durch Muskelzuckungen die Körpertemperatur wieder an. Wie stark und heftig dein Vierbeiner zittert, hängt auch von seiner Körpergröße ab. Kleinere Hunde frieren schneller als große. Außerdem neigen bestimmte Rassen – Nackthunde sowie Tiere ohne Unterwolle, z. B. Chihuahuas – zum Zittern bei Kälte. Ein passender, wärmender Mantel für deinen Hund, den du ihm beim Gassi gehen anziehst, schafft da Abhilfe. Denn die tiefen Temperaturen können genau wie beim Menschen zu Unterkühlung und Erkältungen führen.

Hund zittert vor Angst

Zittern ist wie beim Menschen häufig Ausdruck von Angst und starker Anspannung. Ob sich dein Hund fürchtet, zeigt er mit seiner Körperhaltung. Zittert er nicht nur, sondern duckt sich auch, legt seine Ohren an, knurrt oder fletscht sogar die Zähne und zieht den Schwanz zwischen die Beine, ist es sehr wahrscheinlich, dass dein treuer Begleiter Angst hat. Achte auch auf den Blick deines Hundes. In der Regel sind kleinere Rassen ängstlicher als größere – aus ihrer bodennahen Perspektive wirkt die Umgebung häufig bedrohlicher, ihre Überlebensangst ist größer.

Die meisten Hunde kommen nicht ängstlich zur Welt. Oftmals ist die Angst des Hundes vom Halter unbewusst „antrainiert”. Auch wenn es schwerfällt und Mitleid erregend ist: zittert dein Hund vor Angst, tröste ihn nicht. Denn durch das Streicheln und Beruhigen wird dein Hund in seiner Angst bestätigt. Durch dein Verhalten glaubt er, seine Angst war berechtigt. Besser ist, du gibst dich gelassen, selbstsicher und versuchst, ihn abzulenken. Dein Vierbeiner ist ein Rudeltier und achtet in solchen Situationen sehr auf dein Verhalten. Wenn er sieht, dass du locker bleibst, wird auch er sich in der Regel schnell beruhigen.

Zeigt sich dein Hund generell sehr ängstlich, dann kann dafür auch eine schlechte Sozialisierung die Ursache sein. Wenn du einen Welpen hast, mach‘ ihn deshalb frühzeitig mit unterschiedlichen Situationen, die Angst auslösen können, vertraut. Konfrontiere ihn auch immer wieder mit verschiedenen Reizen wie fremden Menschen und Tieren, lauteren Geräusche, Verkehr usw.

Freude als Auslöser für Zittern

Im Gegensatz zu Angst kann auch extreme, überschwängliche Freude ein Grund dafür sein, dass dein Hund zittert. Er wedelt dann außerdem mit dem Schwanz, springt und tänzelt, einige Hunde urinieren sogar. Bekommt das Tier daraufhin Aufmerksamkeit in Form eines Snacks oder Streicheleinheiten kann dies sein Verhalten verfestigen. Einige Hunde führen die körperliche Reaktion dann sogar künstlich herbei, um Belohnungen zu erhalten. Soll dein Vierbeiner dieses Verhalten wieder verlernen, darfst du ihm beim Zittern keine Leckerlis oder Schmuseeinheiten mehr geben. Belohne deinen Hund erst, wenn er sich wieder beruhigt hat.

Zittern nach Bewegung und Anstrengung

Nach ausgedehnten Spaziergängen, schnellem Rennen oder ausgiebigem Raufen mit Spielgefährten kann es zu Muskelzittern bei deinem Hund kommen. Hierbei handelt es sich um einen natürlichen Zittereffekt, welcher der Muskelentspannung und dem Stressabbau dient. Diese Art von Zittern kann im Schlaf auftreten, aber auch, wenn dein Hund wach ist.

Manchmal steckt auch eine kurzzeitige Unterzuckerung hinter dem Zittern. Du könntest deinem Vierbeiner dann Kauartikel wie Fleischstreifen, zum Beispiel Huhn, Rind oder Lamm, geben, die proteinreich sind und nachhaltige Energie liefern. Eine kleine Menge Honig könnte ebenfalls helfen, den Blutzuckerspiegel schnell anzuheben. Wenn das Zittern sehr häufig und andauernd auftritt, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen. Beachte: Einige Hunde, besonders Jagdhunde wie Terrier, könnten auch bei Erregung zittern, zum Beispiel wenn sie eine Katze sehen. Diese Vierbeiner stehen ständig „unter Strom“.

  • Kauartikel aus getrocknetem Huhn, Rind oder Lamm könnten helfen
  • Rinderohren oder Schweineohren wären eine Option
  • Eine kleine Menge Honig könnte den Blutzuckerspiegel schnell anheben
  • Bei häufigem und andauerndem Zittern solltest du einen Tierarzt aufsuchen

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Reh-Unterbein
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Ochsen-Ziemer, Abschnitte
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Rentier-Leber
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Zittern bei älteren Hunden

Auch dein treuer Begleiter wird älter und ist vielleicht schon ein wenig „klapprig“. Ältere Hunde können deshalb auch mal plötzlich zucken oder zittern, die Muskelzuckungen treten dann spontan ohne ersichtlichen Grund auf. Das ist dann vollkommen normal und gehört zum „Seniorenleben“ deines Vierbeiners einfach dazu. Diese betagten Vierbeiner brauchen dann einfach die richtige Pflege für Seniorenhunde.

Lebhafte Träume

Sicher hast du das auch schon einmal beobachtet: Nach einem besonders Action- und erlebnisreichen Tag zittert dein Hund im Schlaf. Vermutlich hat er dann gerade einen lebhaften Traum und jagt darin vielleicht seinem Lieblingsspielzeug hinterher. Er ist in der Tiefschlafphase mit hörbar tieferen Atemzügen und zuckenden Lefzen. Manchmal fiept, knurrt oder brummt dein Vierbeiner auch zusätzlich. Dadurch verarbeitet er seine Erfahrungen. Auch das Zittern ist in diesem Fall vollkommen ungefährlich und kein Grund zur Sorge, als Zeichen höchster Entspannung dient es dem Hund als Stressabbau und das Zittern hört auf, wenn der Traum vorbei ist.

Krankheiten beim Hund - Zittern oder Krampf

Meistens sind die Gründe für ein Zittern beim Hund ungefährlich. Geht es um die Gesundheit deiner Fellnase, solltest du allerdings in der Lage sein, ernsthafte Erkrankungen oder Verletzungen zu erkennen. Wichtig ist es, zwischen harmlosem Zittern und ernsten Krampfanfällen zu unterscheiden.

Bei einem Krampf wirkt dein Hund abwesend und hat keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Dieser Zustand kann mitunter minutenlang andauern. Beim Zittern ist dein Vierbeiner hingegen ansprechbar. Dies erkennst du z. B. daran, dass er auf dich reagiert und versucht, dir in die Augen zu schauen. Er ist also bei vollem Bewusstsein.

Treten neben dem Zittern weitere Symptome wie Erbrechen, Fieber, Schlappheit oder Apathie und/oder Durchfall auf, solltest du mit deinem Hund unbedingt dem Tierarzt einen Besuch abstatten. Denn in einigen Fällen kann das Zittern leider auch ernste Ursachen haben.

Epilepsie

Leidet dein Hund an Epilepsie, hat er einen Krampfanfall, der dazu führt, dass er Kontrolle über seinen Körper verliert. Ein solcher Zustand ist nicht nur schlimm für deinen Vierbeiner, er kann dir auch selbst ganz schön Angst einjagen. Der Krampf dauert meist über einen längeren Zeitraum an und ist dafür verantwortlich, dass es vor allem in den Gliedmaßen des Hundes zu vermehrtem Zittern kommt.

Etwa 2 % aller Hunde leiden an einer solchen neurologischen Erkrankung des Gehirns. Öfter, aber immer noch selten betroffen, sind Rassen wie Beagle, Schäferhunde, Golden Retriever, Berner Sennenhunde und Labrador. Epilepsie lässt sich leider nicht heilen, allerdings können die Symptome mithilfe von Medikamenten eingedämmt und gemildert werden.

Dauert ein Krampf sehr lange an, kann dies für den Hund lebensbedrohlich werden. Der Tierarzt kann die Symptome der Epilepsie mit speziellen Medikamenten stoppen. Außerdem ist es wichtig, dass Ursachen wie Tumore, Missbildungen oder Verletzungen als Auslöser für den epileptischen Anfall ausgeschlossen werden können.

Magendrehung

Besonders bei großen Hunden und Rassen wie Dobermann oder Deutsche Doggen kann es vorkommen, dass sich der Magen des Hundes einmal um seine Längsachse dreht. Die Magendrehung ist lebensgefährlich, wenn sie nicht sofort behandelt wird. Neben dem durch Schmerzen und Schock ausgelösten Zittern treten folgende Symptome auf: Würgen, allerdings ohne Erbrechen, ein stark aufgeblähter Bauch, Unruhe und Kreislaufprobleme. Die Wahrscheinlichkeit für eine Magendrehung steigt, wenn du deinen Vierbeiner mit großen Mengen an Trockenfutter fütterst. Denn diese Nahrung enthält zumeist einen hohen Getreideanteil, der anschließend im Magen aufquillt. Wir empfehlen daher, nach dem Füttern deinen Hund für etwa eine bis zwei Stunden ruhen zu lassen, bevor du ihn körperlich beanspruchst.

Staupe

Die Staupe ist eine gefährliche Viruserkrankung. Die Viren schädigen unter anderem das Hirn deines Vierbeiners, was ebenfalls zu Krampfanfällen führen kann. Die weiteren Symptome sind vielfältig und oft nicht eindeutig zuzuordnen. Häufig treten Nasenausfluss, Erbrechen, Durchfall, Lähmungen, Atemnot, Appetitlosigkeit oder Husten auf. Staupe kann zu dauerhaften Schäden an den Atemwegen, am Nervensystem sowie am Verdauungstrakt führen – oft endet die Infektion auch tödlich. Bring deinen Hund bei Verdacht auf Staupe also sofort zum Tierarzt! Staupe tritt heutzutage allerdings nur noch relativ selten auf und du kannst und solltest deinen Hund dagegen impfen lassen. Übertragen wird das Virus über Exkremente infizierter Tiere - daher solltest du immer darauf achten, dass dein Hund kein Kot frisst!

White Dog Shaker Syndrom

Das „White Dog Shaker Syndrom“ ist eine Erbkrankheit, die ausschließlich – wie der Name schon vermuten lässt, – bei weißen Hunden auftritt, vor allem bei West Highland White Terriern. Betroffene Tiere zittern am ganzen Körper und schütteln sich, oft sind sie orientierungslos und es treten schnelle Augenbewegungen auf. Das Schüttelsyndrom wird mithilfe von Medikamenten behandelt. Manchmal verschwinden die Symptome dann völlig, – es gibt aber auch Hunde, die ein Leben lang darunter leiden und Medikamente einnehmen müssen.

Vergiftung

Hunde zittern oft, wenn sie sich vergiftet haben. Im schlimmsten Fall greift eine Vergiftung den gesamten Körper deines Vierbeiners an. Mögliche Symptome, die auf eine Vergiftung hinweisen können, sind Erbrechen, Durchfall, Fieber, starker Speichelfluss, Bauchkrämpfe, Herzkreislaufbeschwerden, Atemnot und generelle Unruhe. Wenn du vermeiden möchtest, dass sich dein Hund vergiftet, führe ihn beim Gassigehen an der Leine, besonders im Dunkeln, wenn du nicht sehen kannst, was er alles findet und futtert.

Tipp: Mach mit deinem Hund ein spezielles Anti-Giftköder-Training. Solltest du an deinem Hund Anzeichen für eine Vergiftung erkennen, suche umgehend einen Tierarzt auf.

Nierenversagen führt zu Zittern

Zittern kann ein Anzeichen für Nierenversagen bei deinem Vierbeiner sein, das nicht nur durch Schmerzen, sondern auch durch andere ernste Symptome wie Durchfall, Apathie und Erbrechen begleitet wird. Nierenversagen ist lebensbedrohlich und erfordert sofortiges Handeln. Wenn dein Hund zittert, vielleicht sogar jault oder fiept, und zusätzlich Symptome wie Bauchschmerzen durch Verdauungsprobleme aufweist, solltest du nicht zögern, ihn sofort zum Tierarzt oder in eine Tierklinik zu bringen. Dort kann der Tierarzt ernste Erkrankungen diagnostizieren und entsprechende Maßnahmen einleiten.

Fazit

Hunde zittern manchmal, sicher hast du das auch schon einmal bei deinem Vierbeiner beobachtet. Hierfür kommen viele verschiedene Ursachen infrage, oft sind sie harmlos. Das Zittern kann jedoch auch schwerwiegendere oder sogar lebensgefährliche Gründe haben und zum Beispiel auf eine Hundekrankheit oder akute Schmerzen hindeuten. Kennst du den Charakter und die Gewohnheiten deines Vierbeiners gut, kannst du das Zittern leichter einordnen beurteilen, ob nicht doch ein Besuch beim Tierarzt ansteht. Entscheide dich im Zweifelsfall immer dafür!

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