Welpen das Beißen abgewöhnen - so funktioniert es
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Selbst der freundlichste Welpe kann zubeißen. Wie Menschenkinder sind Hunde besonders im jungen Alter verspielt und setzen ihre Beißerchen wirkungsvoll ein.
Im schlimmsten Fall kann dies jedoch zu ernsthaften Verletzungen führen. Um den Welpen richtig zu erziehen und ihm schon von klein auf das Beißen abgewöhnen zu können, gibt es ein paar hilfreiche Tipps und Tricks.
Inhalt: Welpen das Beißen abgewöhnen
- Wieso beißen Welpen?
- Wann hören Welpen auf zu beißen?
- Tipps, um den Welpen das Beißen abzugewöhnen
- Was zudem zu beachten gilt, damit der Welpe nicht mehr beißt
- Fazit
Wieso beißen Welpen?
Zunächst ist es wichtig, die Gründe zu verstehen, warum Welpen beißen. Dass sich Welpen raufen und dabei leicht beißen, ist ein natürliches Verhalten, um eine soziale Struktur aufzubauen. Bereits mit wenigen Tagen stoßen sich die Vierbeiner beiseite, um an die Zitzen der Mutter zu gelangen.
Wenn sie älter werden, beginnen sie mit spielerischen Machtkämpfen. Damit lernen sie, eine Rangordnung herzustellen. Den erworbenen Rang wollen sie dann verteidigen oder erhöhen.
Zudem beißen Welpen, wenn die ersten Zähne durchbrechen. Die ersten Milchzähne stoßen nach drei bis sechs Wochen durch. In dieser Zeit suchen die Welpen nach Kaumaterial, um das Zwicken und Jucken zu lindern.
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Wann hören Welpen auf zu beißen?
Während des Spieles gehen die Welpen oft ziemlich ruppig miteinander um. Sie gehen davon aus, dass das Beißen und Zwicken zum Spiel gehört und ihr Spielpartner gerne so spielt. Dass sie mit Menschen nicht so wie mit ihren Artgenossen spielen dürfen, müssen sie noch lernen und eine Beißhemmung entwickeln.
Wenn Welpen sich jedoch gegenseitig Beißen und es dem einen zu wild wird, macht er das durch ein Schreien klar. Und darauf reagieren Welpen auch und hören auf. Diese Beobachtung können wir fürs Training nutzen.
Tipps, um den Welpen das Beißen abzugewöhnen
Glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten, um dem Vierbeiner das Zwicken und Beißen abzugewöhnen und sein Verhalten zu ändern.
Kurz aufschreien und „Aua“ rufen
Ein hoher, spitzer Aufschrei, der erfolgt, sobald der Welpe an Kleidungsstücke knabbert, löst die Beißhemmung beim Welpen aus. Bei einem direkten Biss in die Haut hilft ein lautes und hohes „Aua“, um den Welpen zu signalisieren, dass er dir wehgetan hat.
Ein konsequentes, strenges „Nein“
Knabbert der Hund an der Kleidung oder beißt ins Hosenbein, sollte ihm mit einem klaren „Nein“ sein Fehlverhalten zu verstehen gegeben werden. Wenn der Welpe dann sein Verhalten ändert, sollte das mit einem Lob, beispielsweise einem Leckerli, bestärkt werden.
Im Notfall: der Schnauzengriff
Von Zeit zu Zeit kann es zu Situationen kommen, in denen der Welpe nicht locker lässt. Immer wieder beißt er zu und zerrt beispielsweise an der Hand oder am Hosenbein. Will er einfach nicht ablassen, dann kann der Schnauzengriff in Verbindung mit einem strengen „Nein“ helfen. Dabei greift die Hand über die Schnauze des Welpen. Mutterhunde benutzen den Schnauzengriff, wenn der Welpe zu aufdringlich wird und zu weit geht.
Alternativen schaffen
Besonders während des Zahnwechsels benötigt der Welpe etwas zum Kauen, um den Durchbruch der Zähne zu erleichtern. Anstatt Kleidungsstücken kann dem Welpen Kauspielzeug angeboten werden, um ihm Alternativen zu bieten.
Spiel abbrechen und Blickkontakt vermeiden
Sobald der Welpe während des Spiels zubeißt, ist es wichtig, sofort zu reagieren. Das Spiel sollte sofort beendet werden und der Blick abgewandt. Der Welpe wird so lernen, dass Beißen dazu führt, dass er nicht weiterspielen darf. Nach einem Spielstop von ca. 10 Minuten kann das Spiel fortgeführt werden.
Was zudem zu beachten gilt, damit der Welpe nicht mehr beißt
Bei der Erziehung von Hunden geht es um das richtige Timing. Um häufige Fehler beim Training zu vermeiden, gibt es einige Hinweise zu beachten.
Der richtige Zeitpunkt
Damit der Welpe eine Verknüpfung mit dem Biss und dem „Nein“ in Verbindung bringen kann, muss der Hundehalter sofort reagieren.
Kurze Trainingseinheiten
Welpen haben eine kurze Konzentrationsspanne. Kurze Trainingseinheiten mit Pausen sind ausreichend, damit sich das Gelernte festigen kann.
Wiederholungen
Geduld ist das A und O bei der Hundeerziehung. Um Welpen das Beißen abzugewöhnen, muss das Training kontinuierlich wiederholt werden. Mithilfe kleiner Zeichen (wie einem leisen „Nein“) erinnert sich der Hund an das Gelernte. Verhält er sich dann richtig, ist Lob sehr wichtig.
Konsequent bleiben
Um wirkungsvolle Erfolge zu erzielen, ist Konsequenz enorm wichtig. Sobald der Welpe beim Beißen und Kauen erwischt wird, sollte eine Reaktion erfolgen. Wer einmal „Nein“ sagt, sobald der Welpe in die Hand zwickt, doch beim nächsten Mal mit ihm weiterspielt oder es ignoriert, sendet dem Hund undeutliche Signale.
Lob zur positiven Bestärkung
Zu guter Letzt ist Lob enorm wichtig, damit sich das Gelernte etabliert. So lernt der Welpe am besten und verknüpft positive Erfahrungen mit dem richtigen Verhalten.
Fazit
Ein kleiner Welpe ist schon ziemlich viel Arbeit und die Erziehung kostet Zeit und Geduld. Doch mit einer konsequenten Erziehung und den richtigen Ratgebern wird das schon! Falls du mit der Erziehung überfordert bist, macht es auch Sinn, zumindest zum Start deiner Erziehungsaufgabe ein professionelles Hundetraining zu besuchen. Dort kommt dein kleiner Vierbeiner auch mit anderen Hunden in Kontakt, was grundsätzlich nicht verkehrt ist.