Qualzucht - Hunderassen die leiden

Qualzucht - Hunderassen die leiden

Die Qualzucht bei Hunden ist ein heikles Thema. Trotz Verbot und strenger Vorgaben der Zuchtverbände scheint der Handel mit Hunderassen aus Qualzucht prächtig zu florieren. Obwohl die Tiere mit unter ihr Leben lang leiden, scheint es weder Züchter, noch viele Käufer wirklich zu interessieren. Die eigenen Wünsche und Vorstellungen stehen im Mittelpunkt. Dabei könnte viel getan werden, sowohl von der Politik, als auch von jedem, der einen Hund kaufen.

Inhalt: Qualzucht - Hunderassen die leiden

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Die Zucht in der Entstehung

Als Gregor Johann Mendel 1866 seine Forschungsergebnisse zu den “Gesetzen der Vererbung” veröffentlichte, in denen er von seinem Zuchterfolg bei Erbsen erzählte, dauerte es nicht mehr allzu lange, bis diese Erkenntnisse nicht nur in der Botanik, sondern auch in der Tierzucht Einzug hielten. Schon Ende des 19. Jahrhunderts begann man mit Viele dieser Zuchttiere waren Nutztiere und ihre Veränderung hatten einen Nutzen. Ein nicht unentscheidender Faktor für den Wohlstand, in dem wir heute Leben. Haustiere wurden immer beliebter und der Trend zum Züchten breitet sich auch auf unsere geliebten Tiere aus.

Viele Hundert Hunderassen sowie viele andere Haustiere sind seitdem entstanden und bereichern unser Leben. Doch die ursprünglichen Ziele, die selbst schon für viele fragwürdig erscheine, die Tiere in irgendeiner Form zu “verbessern” oder gesünder zu machen, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Heute steht unser Verlangen im Mittelpunkt, ein möglichst süßes Lebewesen zu besitzen. Und so entstehen Tierrassen nach den Vorstellungen des Menschen ohne Rücksicht auf sämtliche ethischen oder moralischen Grundregeln. Niedlich, schön, süß oder und exklusiv sollen sie aussehen, wie es ihnen dabei geht, scheint nicht nur vielen Züchtern nicht so wichtig zu sein, sondern auch den Hundehaltern.

Es sind Moderassen wie Bulldogge, Chihuahua oder Mops, die als Modeaccessoire dienen und ihrer eigentlichen Funktion als Hund überhaupt nicht mehr gerecht werden können. Aber auch viele andere Hunderassen, denen man es nicht direkt ansieht, leiden unter zuchtbedingten Krankheiten.

Qualzucht - diese Tiere leiden

Hunderassen mit Brachyzephalie

Die Brachyzephalie bezeichnet eine Zuchtpraxis, bei der die bekannte Stupsnasen, die weit hervortretenden Augen und der viel zu runde, breite Kopf entstehen. Zudem ist der Kiefer stark verkürzt. Durch all diese Deformierungen von Gebiss, Atemwege, Augen, Mittelohr und sogar des Gehirns soll der Hund nach dem klassischen Kindchenschema beim Menschen Zuneigung auslösen.

Bekannte Hunderassen sind der Chihuahua, Mops und Französische Bulldogge.

Das Problem ist vielleicht nicht immer augenscheinlich, doch oft erkennt auch der Leihe, dass diese Hunde nicht gesund sind und auch Studien unter Hundebesitzern dieser Rassen ergab, das viele dieser Hunde ihr gesamtes Leben lang leiden.

Die gesundheitlichen Folgen sind vielfältig, doch die häufigsten Symptome sind Entzündungen, Atemnot und Bewusstlosigkeit. Aber auch Fehlstellungen des Gebisses oder gefährliche Mittelohrentzündungen können die Folgen sein. Am schlimmsten ist jedoch die Atemnot, wegen der viele Hunde Probleme beim Schlafen haben. So gibt es betroffene Tier, die versuchen im Sitzen zu schlafen, weil sie sonst keine Luft bekamen. Da Hunde ihren Wärmeaustausch übers Hecheln betreiben, ist große Hitze für diese Hunderassen besonders gefährlich. Die kurze Nase ist einfach unzureichend, um die Körpertemperatur wirklich ausreichend zu regulieren und so kann es zu enormer Erschöpfung, Bewusstlosigkeit, Hitzeschlag und letztendlich zum Tod des Hundes kommen. Selbst wenn betroffene Hunde operativ von diesem Leiden befreit werden, gibt es noch genug andere Gesundheitsprobleme, mit denen er zu kämpfen hat.

So fallen ihm unter Umständen Zähne aus, weil sein Oberkiefer zu kurz ist und zu wenig Platz bietet. Auch die Augen, die aufgrund ihrer unnatürlichen Position und Größe zu Geschwüren und Verletzungen neigen, sind zu erwähnen, genau so wie die häufigen Entzündungen in Gehörgang und Mittelohr. Und es sind keine Einzelfälle, denn Gesundheitsdaten aus England lassen darauf schließen, dass es über 43 % aller untersuchten Möpse sind, die wenigstens einer Erkrankung am Kopf oder Hals hatten.

Teacup Hunderassen

Der Begriff Teacup Hunde steht nicht für eine eigene Hunderasse, sondern für zielgerichtet klein gezüchtete Zwerghunderassen wie Chihuahuas, Yorkshire Terrier, Toy-Pudel oder Zwergpinscher. Weil die Hunde so klein sind, dass sie beinahe in eine Teetasse passen, ist die Bezeichnung Teacup Hunde entstanden. Das besonders krude an diesen Hunden und ihrer Züchtung ist, dass hierfür extra die kleinen und schwachen Tiere genommen werden, obwohl diese schon ohnehin ein erhöhtes Risiko für Erbkrankheiten mit sich bringen. Zudem sind Hunde unter zwei kilogram eigentlich durch Zuchtvorschriften verboten, doch viele Hundezüchter halten sich offenbar nicht daran, denn sonst würde es nicht so viele dieser Hunde geben.

Schon die Geburt der kleinen Tiere kann problematisch sein, denn die Neugeborenen sind oft schlicht zu groß für die Mutterhündin. Auch die Proportionen der Hunde sind oft nicht gesund und ein zu großer Kopf sorg für einen Wasserkopf.

Zudem wächst bei einigen Hunden die Schädeldecke, die sogenannte Fontanelle, nicht vollständig zusammen, was nichts anderes bedeutet, als dass das Gehirn an dieser stell ungeschützt ist und unter Umständen ein einfacher Schlag auf diese Stelle schwerwiegenden Folgen haben kann.

Doch damit nicht genug. Beinahe auch alle anderen Bereiche zeigen gesundheitliche Probleme. So sind die Augen besonders anfällig für Infektionen. Des weiteren sind Leberschäden, Kieferprobleme, Herz-Kreislaufschwäche, schwacher Knochenbau, Bandscheibenvorfälle und Atemnot sind keine Seltenheit.

Der Merle-Faktor im Fell

Sie zählen zu den beliebtesten Hunden und sind zugegeben sehr schöne Tiere. Hunde mit dem sogenannten „Merle-Faktor“ haben ein Bund geschecktes Fell und oft auch zwei verschieden farbige Augen.

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Bekannte Hunderassen sind hier Australian Shepherds, Collies, Shelties, Deutsche Dogge und auch der Dackel.

Doch was viele nicht wissen, ist, dass diese farbenfrohe Fellpracht ein durch Zucht erzeugter Genfehler ist, der nicht nur für gutes Aussehen sorgt, sondern auch schwere gesundheitliche Folgen haben kann.

Vor allem dann, wenn zwei Hunde mit dem Merle-Gendefekt verpaart werden. Dann kommt es nicht selten vor, dass die Tiere auf einem oder gar beiden Ohren taub sind. Auch die Augen sind betroffen von Krankheiten betroffen und viele dieser Hunde kommen sogar blind zur Welt. Zudem sind oft Knochenbau, Herz und Geschlechtsteile verformt. Im schlimmsten Fall sterben die Welpen noch vor der Geschlechtsreife.

Blue-Line

Blue Line oder silberfarbene Hund unterliegen deinem ähnlichen Trend wie die Hunde mit „Merle-Faktor“. In diesem Fall sind es besonders American Staffordshire, Französische Bulldogge, aber auch Labradore, die mit einem blauen.

Charcoal, Champagner oder silberfarbenen Fell gezüchtet werden. Was auf den ersten Blick schön aussieht, hat gesundheitliche Konsequenzen für die Tiere.

Um die besondere Fellfarbe zu erschaffen, wird den Hunden das Diluten-Gen angezüchtet. Doch neben den farblichen Nebenwirkungen führt es unter Umständen zu Fellverlust, Hautekzemen, Juckreiz und einer schlechten Wundheilung. Auch Herzschäden oder Erkrankungen des Immunsystems könne eine Folge sein.

Auch Verhaltensänderungen sind zu beobachten und so sind diese Tiere nicht selten unkonzentriert, nervös und hyperaktiv. Manche Hunde leiden so stark an den Veränderungen, dass ein normales Hundeleben kaum noch möglich ist.

Rhodesian Ridgeback

Das namensgebende Merkmal ist der „Ridge“. Ein entlang der Wirbelsäule hat der Rhodesian Ridgeback, entgegen der Wuchsrichtung gezüchtetes stück Fell. Das Problem hierbei ist, dass dadurch die Wirbelsäule verändert wird.

Rückenmark und Haut werden im embryonalen Zustand des Welpen nicht oder nur unvollständig voneinander getrennt, was zu Folgen hat, das sich Zysten bilden, die sich wiederum entzünden und zu einer lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung führen können. Zudem kann es zu gelähmten Hinterbeinen kommen.

Englische Bulldogge

Inzucht ist bei vielen reinrassigen Hunden ein großes Problem, doch die Englische Bulldogge ist durch jahrzehntelange Inzucht ganze besonders betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass alle reinrassigen Englischen Bulldoggen von gerad einmal 68 Tieren abstammen.

Die Leiden der Englischen Bulldogge sind dementsprechend vielfältig. Auch diese Hunderasse leidet unter einem verkürzten Kopf und einer enormen Verformung des Gebisses, was zu Schwierigkeiten beim Futtern sorgt. Sie sind anatomisch dermaßen verformt, dass sie die eigene Körperpflege kaum hinbekommen.

Selbst die Geburt des Nachwuchses kann oft nur mittels Kaiserschnitt vonstattengehen und auch die Pflege der Neugeborenen stellt sie vor Probleme. Eine weiter genetisch bedingte Erkrankung ist die Hüftgelenksdysplasie. Das fehlentwickelte Hüftgelenk beeinträchtig die Beweglichkeit und sorgt für teilweise starke Schmerzen.

Deutscher Schäferhund

Auch der hierzulande natürlich sehr bekannte Deutsche Schäferhund zählt mittlerweile zur Qualzucht. Der Hütehund wurde im Laufe der Jahrzehnte dermaßen umgezüchtet, dass sein Rücken heute viel zu stark abfällt.

Grund sind alleine optische Ansprüche des Menschen, doch die Auswirkungen sind teils starke gesundheitliche Probleme. Viele Tier haben Schwierigkeiten beim Laufen.

Hinzu kommt die Hüftgelenksdysplasie, die vor allem im Alter zu schmerzhaften Umbauprozessen des Hüftgelenks führt. Bänder, Sehnen, Gelenkknorpel und Gelenkkapsel werden geschädigt. Um die Schmerzen besser verkraften zu können, neigen die Hunde zu Fehlstellungen, um die schmerzenden Gelenke zu entlasten.

Doch dadurch entstehen neue Schäden an Wirbelsäule oder der vorderen Gliedmaßen. Eine Heilung ist nicht möglich und die Lebensqualität ist kaum noch gegeben.

Dackel & Teckel

Dackel und Teckel sind Jagdhunde, denen kurze Beine angezüchtet wurden, damit sie besser in die Bauten von Hasen und Füchse passen. Wenn auch der Zweck erfüllt wurde und die beiden Hunderassen zu beliebten Tieren gemacht hat, so sind sie doch schwer von ihrem Schicksal gebeutelt.

Das Problem ist eine Fehlbildung der Zwischenwirbelsäule. Die Chondrodysplasie ist eine Erbkrankheit, die die Knorpel und Knochenentwicklung dermaßen beeinträchtigt, dass ein Wachstumstillstand eintritt. Der Zwergenwuchs und die kurzen, fehlgestellten Beine sind die Folge.

Weiter Folgen sind ein möglicher Bandscheibenvorfall oder generelle Schmerzen an Hals und Rücken. Auch Lähmungserscheinungen können sowohl an Vorder- als auch Hinterbeinen auftreten. Das kommt so oft vor, dass es einen eigenen Begriff gibt: Die „Dackellähme“.

Diese ist kaum zu heilen und beeinträchtig die betroffenen Hunde so sehr, dass sie nicht mehr selbstständig laufen können.

Fazit

Bei genauerem Hinschauen sind ist es schon sehr seltsam, was wir mit unseren geliebten Vierbeinern alles anstellen, nur damit sie unseren teilweise sehr fragwürdigen Schönheitsidealen entsprechen. Natürlich gehen hier die Geschmäcker auseinander. Doch beim Thema Tierwohl sind sich die meisten wohl einig und zusammen mit weitverbreitetem Unwissen lässt sich vielleicht die weite Verbreitung der Qualzucht bei Hunden erklären. Um so wichtiger ist es aufzuklären und auch den Freunden oder der Familie etwas ins Gewissen zu reden.

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